Wie stark Gießen in den vergangenen Jahren gewachsen ist und wie sehr es weiter wachsen wird, betont unsere Stadtführung immer wieder.
Vergessen wird dabei jedoch gerne, verschiedene Sondereffekte wie die Zweitwohnsitzsteuer oder die Flüchtlinge zu quantifizieren und die
eigentlichen Treiber des bisherigen Wachstums (die Hochschulen) zu analysieren.
Die Aussage, die Bevölkerung ist in den letzten zehn Jahren um 11 000 gestiegen, bedarf wichtiger Erläuterungen. Erstens hat die Einführung
der Zweitwohnsitzsteuer 2014 dazu geführt, dass über 2000 Personen ihren Zweit- zum Erstwohnsitz umgemeldet haben, ohne dass die Bevölkerung
dadurch angestiegen wäre. Zweitens lässt sich aufgrund der dynamischen Entwicklung der Gießener Hochschulen seit 2005 feststellen, dass rund die Hälfte des Bevölkerungswachstums auf Studierende zurückzuführen sein dürfte. Bezieht man drittens noch die in Gießen wohnenden anerkannten Flüchtlinge ein, bleibt eine recht überschaubare vierstellige Zahl an Nichtstudierenden und Nichtflüchtlingen übrig, um die die Stadt Gießen in den letzten zehn Jahren gewachsen ist.
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